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Donau | Sport & Outdoor | 4. März 2021 | Lesezeit: 11 Minuten

Ahoi Wachau!

Michi Reichl und Gerald Geith zeigen Gästen auf Holzzillen die Wachau so, wie man sie als Tourist nie zu sehen bekommt.

„Auf der Zille haben wir uns schon als Buben auf der Donau treiben lassen, haben geangelt und verbrachten unzählige Tage – und manchmal auch Nächte – auf dem Wasser.“

Michael Reichl und Gerald Geith kennen sich von klein auf. In Wösendorf im Herzen der Wachau aufgewachsen, einte die beiden schon damals eine Liebe: nämlich die Leidenschaft zur Fischerei. Ausgerüstet mit Rute und Angelkoffer zog es die beiden tagtäglich an die Donau, um Stunden und Stunden am Strom zu verbringen. Kein Wunder also, dass nach Jahren des mühseligen Sparens die erste Holzzille, der Klassiker der Donauschifffahrt, gekauft wurde. „Auf dem traditionellen Holzboot ließen wir uns auf dem großen Strom zu Tal treiben, angelten und verbrachten unzählige Tage wie Nächte auf dem Wasser“, erzählt Michi Reichl. In seinen Jugendjahren trieb es ihn dann in die weite Welt hinaus. Für sein Studium siedelte er mit Sack und Pack nach Wien, anschließend arbeitete er in Liechtenstein und in der Schweiz. Doch trotz allem – oder vielleicht genau deswegen – zog es ihn letztlich wieder in die Heimat zurück. „Man kann das oft nur dann schätzen, wenn man auch schon etwas anderes gesehen hat.“ „Jedes Mal, wenn ich abends den Weg zur Donau suche und sich der Sonnenuntergang im Flusswasser spiegelt, bekomme ich eine Gänsehaut. Das gibt mir so unglaublich viel.“ Momente, die beide irgendwann nicht mehr nur für sich behalten, sondern mit anderen Menschen teilen wollten. Nach Monaten des bürokratischen Hürdenlaufs war es schließlich so weit: Das Schifffahrtsunternehmen „Ahoi Wachau“ stach ins Wasser. Mit ihren zwei Holzzillen bieten die beiden zwischen den Orten Spitz und Dürnstein entschleunigende Touren entlang der Donau durch die Landschaft der Ur-Wachau an.

Die Donau macht einen meditativ

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Den Fahrplan schreibt der Fluss

Es geht stromabwärts, ohne Menschenmassen, ohne Zeitdruck, ohne Stau. Das Fahren auf der Donau zeigt einem die vielfotografierte und beliebte Landschaft einmal aus einer ganz anderen Perspektive, Michael und Gerald erzählen dazu Geschichten aus der Region und schenken Wachauer Weine aus. „Wir nehmen uns Zeit und möchten unseren Gästen ein Gespür für die Wachau abseits von Hektik oder Urlaubsstress geben. Wir wollen die Kultur der Schifffahrt bewahren und die Geschichten von hier erzählen.“ Michael ist davon überzeugt, dass sie mit ihrem Angebot den Spagat zwischen Moderne und Tradition erfolgreich gemeistert haben. „Natürlich könnten wir das Unternehmen größer aufziehen, Mitarbeiter anstellen und mehr Geld damit verdienen. Aber es ist wichtig, mit der Natur und dem Ökosystem achtsam umzugehen. Das ist eine heikle Sache. Und wir wollen authentisch bleiben.“

Die Wachau hat so viel mehr

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„Es geht stromabwärts ... man riecht das Wasser und der Wind zerzaust dir die Haare.“

Leben mit dem Element Wasser

Seit drei Jahren fahren die beiden mittlerweile mit ihren Gästen durch die Ur-Wachau. Jede Fahrt ist dabei ein Highlight. „Die Donau ist nie gleich. Mal ist sie ruhig und zahm, dann wild und rau. Der Strom gibt und er nimmt, so wie halt das Leben auch.“ Sich treiben lassen, abschalten, entspannen, all das steht im Vordergrund der Touren. „Viele Urlauber kommen stressgeplagt in der Wachau an, stellen ihr Auto am Parkplatz ab, rennen durch den Ort, kehren beim nächstbesten Heurigen ein, machen einen Abstecher in den Souvenirladen und reisen wieder ab. Dabei haben wir hier so viel mehr: unbekanntere kleine Ortschaften, Wanderwege mit tollen Ausblicken, und viele unentdeckte Plätze, die man zu Fuß, mit dem Rad oder eben vom Schiff aus erkunden kann. Das ist uns auch wichtig, einmal eine andere Seite der Wachau zu zeigen.“ Denn für die Flussmenschen ist ohnehin eines völlig klar: „So ein Sonnenuntergang an der Donau, mit einem Glas Wein in der Hand inmitten dieser unglaublichen Landschaft ist einfach das Schönste auf der Welt.“

Meine erste Zille

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Lust auf eine Zillenfahrt?

Mit geführten Touren entlang der Donau bringen Michael Reichl und Gerald Geith ihre Gäste in traditionellen Holzzillen durch das Herz der Weltkulturerbe-Region – die sogenannte Ur-Wachau, die sich zwischen Spitz und Dürnstein erstreckt. Das Angebot reicht von der geführten Riedenfahrt mit Winzer und Weinverkostung an Bord bis zu Sun-Down-Spritzer-Touren und individuellen Charterfahrten.

Kirchengasse 63, 3610 Wösendorf in der Wachau | Tel.: +43 676 9404700 | ahoiwachau.at
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