Es ist ein Sport, den jeder ausüben kann. Ob alt oder jung, groß oder klein, kräftig oder zierlich: Im Bogensport kann Jede und Jeder zum Superstar aufzusteigen. Fleiß und Ehrgeiz vorausgesetzt. Zum Glück bringt der niederösterreichische Profischütze Andreas Gstöttner aus Neulengbach beide Eigenschaften mit. „Mein sportlicher hat 2006 gestartet. Ich hab eine Sportart gesucht, die ich intensiver ausüben wollte. Und eigentlich wollte ich immer Boxer werden, ich hab nämlich die Rocky Filme allesamt geliebt. Es gab dann aber in der Nähe keinen passenden Verein. Einen Bogensportverein hat es im Nachbarort gegeben. Und nach ein paar Schüssen war recht schnell klar: Das ist es, dabei bleibe ich." Anfangs hat sich Andi Gstöttner noch in der 3D-Disziplin, also dem eher jagdlichen Schießen im Wald auf Tierattrappen geübt. Die ersten Turniere folgten und die Nachwuchshoffnung überzeugte: In seiner Altersklasse wurde Andreas schnell österreichischer Meister. „2010 habe ich dann in die olympische Disziplin gewechselt, also dem Schießen entlang ebener Flächen auf Zielscheiben.“ Der Erfolg in Form einer Aufnahme in den Nationaljugendkader ließ auch hier nicht lange auf sich warten.
"Eigentlich wollte ich immer Boxer werden. Ich habe als Kind die Rocky Filme allesamt geliebt. Ich hab dann leider keinen passenden Verein gefunden. Einen Bogensportverein gab es aber, und nach ein paar Schüssen war recht schnell klar: Das ist es, dabei bleibe ich."
"Veränderst du dein Visier um nur zwei Millimeter, kann das auf der Scheibe im Ziel einen Unterschied von bis zu 30 Zentimeter ausmachen.“
Pfeilgerade nach oben
Ein steiler Aufstieg begann und mit Samo Medved, der damals Bundestrainer war und später sein Personalcoach wurde, zählte Andreas bald zu den besten Jugendlichen im europäischen Bogensport. 2013 erfolgte der Wechsel in den Leistungssport. „Ich wurde in das Olympiaprogramm aufgenommen, ein Jahr später ging ich mit gerade mal 18 Jahren beim Weltcup in der Erwachsenendisziplin an den Start. Es war eine Mega-Zeit mit einigen Ups and Downs, aber definitiv mehr Ups.“ Derzeit hält Andreas sieben österreichische Rekorde, belegte 2020 den 1. Platz im Central European Cup und zu seinem persönlich größten Erfolg zählt der 3. Platz beim Weltcup-Finale in Las Vegas. Kein österreichischer Schütze erreichte bislang solche Platzierungen auf internationalem Boden.
Spannung und Entspannung
Um solche Leistungen hervorzubringen, braucht es neben Ehrgeiz vor allem Konzentration und Disziplin: „Man muss den perfekten Schuss innerhalb von ein paar Sekunden auslösen. Du hast den Druck, dass du in die Mitte treffen musst, gleichzeitig darf dein Puls nicht in die Höhe schnellen, weil man ansonsten zu zittern beginnt und an Körperspannung verliert. All das kann den Pfeil und damit das Trefferbild dramatisch verändern. Ein Beispiel: Verändert man sein Visier um nur zwei Millimeter, kann das auf der Scheibe im Ziel einen Unterschied von bis zu 30 Zentimeter ausmachen.“ Als Sportgerät nutzt Andreas einen Recurve-Bogen, die einzig zugelassene Bogenklasse bei den olympischen Spielen. Das Zuggewicht beträgt 45 Pfund, also rund 20 Kilogramm. „Da kommen bei den täglichen Trainings insgesamt schon mal einige Tonnen an Zuggewicht auf Schultern und Gelenke, deshalb lege ich zudem sehr viel Wert auf Krafttraining.“
Mein Ziel: Olympia 2024
Um dieser Herausforderung gewachsen zu sein, wird er regelmäßig von einem Mentalcoach unterstützt. Für die Zukunft ins Visier genommen hat Andreas ein glasklares Ziel: „Die olympischen Spiele 2024 in Paris. Für Tokio hat es leider nicht gereicht, das hat mich in ein tiefes Loch gestürzt. Umso mehr arbeite ich nun darauf hin. Denn heute weiß ich, was ich imstande bin zu leisten und genau das halte ich mir stets vor Augen.“ Durch seine Turniere hat Andreas in seinen jungen Jahren bereits viel von der Welt gesehen, umso mehr weiß er seine Heimat zu schätzen. „In Niederösterreich hast du einfach alles: Du bist in einer Stunde in Wien, in einer Stunde am Neusiedler See, in einer Stunde in den Bergen, das macht es so unglaublich lebenswert. Es ist hügelig, die Landschaft eignet sich zudem perfekt zum 3D-Bogenschießen. Dabei bist du im Wald, kannst dich körperlich betätigen, hörst im Hintergrund den Bach plätschern, die Vögel zwitschern, den Wind wehen. Ein optimaler Ausgleich zum stressigen Alltag.“
Leidenschaft Bogensport
Andreas Gstöttner hält aktuell über sieben österreichische Rekorde in der olympischen Disziplin des Bogensports. Mehr über Andreas auf instagram.com/andreasgstottner oder andreasgstoettner.at
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